Rundgang in der Ausstellung "Mythen&Sagen" im Schloss Sargans
Die Installation "Sargans, das Doppeltor zu den Alpen" empfängt einem beim Eingang zur Remise. Die geschwungenen Formen der bemalten Tücher, welche sich um das Gebälk schlingen und die Geschichten verbinden, führen in die Ausstellung.
Als Erstes steht die Sagenkarte, auf Handzeichnungen aufgebaute und digital überarbeitete Geschichten der Umgebung, rund um das Schloss Sargans in einem Kreis dargestellt.
Gleich im Anhang sind Sagen, als Comics in der Bildsprache verständlich aufgezeigt, um jedem Besucher, aller Kulturen und Sprachen und den Kindern eine Einsicht in die Märe zu geben.
Die Serie der Malerei von der Schlossmauer, welche durch die ganze Ausstellung führt, entspringt einem Performance Akt im Schlosshof. Fühlen, Spüren und Erahnen, Abtasten, Verweilen, Beobachten, dies um die Mauern mit allen Sinnen wahrzunehmen, sowie diesen Moment mit Abdrücken festzuhalten. Im Hier&Jetzt die Geschichte zu erfassen, welche die Mauern in sich tragen.
Die Sagen rundum Sargans wurden alle in interaktiven Installation umgesetzt, so kann die alte Erzählung "Das Urtel", ein Dorfbewohner, welcher mit einer Schnur die Geschichte erforschen wollte in neuer Fassung erlebt werden. Die Installation besteht aus einem Pendel an einer Schnur, dies um in den am Boden gestreuten Sand neue Geschichten zu zeichnen.
Etwas versteckt um die Ecke sind all die schweren Ereignisse gestalterisch umgesetzt, vorzufinden. Die Pest, welche im Mittelalter wütete und ganze Dörfer auslöschte. Oder das Bild zur Sage "Basatienwand", von den jungen Menschen, welche sich aus Verzweiflung ihrer unerfüllten Liebe über den Fels stürzten.
Arbeiten aus Workshops mit Kindern und Jugendlichen lockern in ihrer verspielten Farbigkeit wieder auf. In Comics mit UV-Lichtfarben malten sie gemeinsam ihre eigenen Symbole, der heutigen Zeit.
In der Ausstellung verstreut sind überall Objekte zu den Sagen zu finden. Sei dies Kohle, welche man mitnehmen darf und wer daran glaubt, so wird dies zu Gold. Ein Fuchs im Sack zum Fühlen, oder das Gräggi im Gebälk, darunter ein Kreidekreis um es zu bannen.
An den Wänden der Galerie sind digitalisierte Zeichnungen, welche in modernen Version die alten Geschichten, vom Drachen am Fels, Berggeist, Kröte unter der Kirche etc. auferleben lassen.
Mittendrin die gemalte Mythologie der alten Kulturen, wiederum rund, grossflächig und in Farbigkeit aufgemalt eine Zeitreise in symbolistischer Gestaltung. In der Liturgie der Bilder erlaubte ich mir neben der Mythologie der Antike, eigene Elemente und auch eine Parodie einzubauen.
Abgerundet wird die Ausstellung in einer Nische, mit dem im UV-Licht, blau leuchtenden Geisterbett. Die Installation lädt ein sich unter den Baldachin ins Bett zu legen, um dem Film der Geräusche, aufgenommen im Schloss Sargans zu lauschen.